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Eine Gruppe von Menschen beim Fußballspielen auf einem Feld.

Saudi Dates und große Träume bei SpVg Porz

Datteln aus Saudi-Arabien und große Träume beim SpVg Porz

In Köln-Porz riecht es meist nach Sonntag, Kunstrasen und Umkleidekabinen. Nach einer einzigartigen Mischung aus Vereinsheimkaffee, nassen Socken und „Bis Dienstag beim Training“. Doch seit Mario Ebel das Ruder übernommen hat, fühlt es sich an, als hätte jemand den Amateurfußball auf „Schnellvorlauf“ gestellt.

Der SpVg Porz, ein Verein zwischen bescheidenen Verhältnissen und großen Ambitionen, hat einen neuen Mann an der Spitze. Mario Ebel, Unternehmer mit politischer Erfahrung, übernahm Anfang dieses Jahres das Präsidentenamt. Seine Pläne für den Klub reichen weit über die Kunstrasenplätze hinaus – es geht um den Aufstieg, internationale Partnerschaften und eine finanzielle Neuaufstellung mit dem Ziel Regionalliga.

Ebels Vision für den SpVg Porz konzentriert sich auf den Sprung in die Regionalliga, wofür jährliche Einnahmen von 800.000 bis 1,2 Millionen Euro nötig wären. Um das zu schaffen, baut er ein breites Netzwerk an Sponsoren auf und holt neue Partner ins Boot. Zudem ist die Gründung einer eigenen Spielbetriebs-GmbH geplant, um mehr Professionalität in den Verein zu bringen.

Sein Engagement endet nicht an den deutschen Grenzen. Noch im Dezember reist Ebel nach Saudi-Arabien, um dort internationale Jugendprojekte vorzustellen und Investoren zu werben. Ein Vorschlag sieht ein Austauschprogramm vor, das junge saudische Talente nach Porz bringt, um Spielpraxis zu sammeln. Gleichzeitig kritisiert Ebel die mangelnde Infrastrukturförderung der Stadt für lokale Vereine. Als Reaktion hat er sich mit anderen Klubs zusammengeschlossen, um in einer Interessensgemeinschaft für bessere Bedingungen zu kämpfen.

Trotz seiner ehrgeizigen Pläne hält sich Ebel aus sportlichen Entscheidungen heraus – die fußballerische Verantwortung liegt bei Cheftrainer Jonas Wendt und der sportlichen Leitung. Seine Verbindung zum Verein ist tief: Seit 2002 lebt Ebel in Porz und war bereits zuvor Sponsor des SpVg. Seine Ernennung zum Präsidenten stieß jedoch auf gemischte Reaktionen bei den Mitgliedern.

Das erste Ziel des Klubs ist in dieser Saison der Klassenverbleib. Ab nächsten Jahr soll dann der Aufstieg in den Fokus rücken – vorausgesetzt, Budget und Chancen stimmen. Mit Ebels internationalen Kontakten und der finanziellen Umstrukturierung könnte der SpVg Porz neu aufgestellt werden. Doch der Erfolg hängt davon ab, ob es gelingt, Sponsoren, Investoren und mehr lokale Unterstützung zu gewinnen.