Gockels *Wallenstein*: Wie Schillers Klassiker russische Söldner und moderne Technik vereint

Gockels *Wallenstein*: Wie Schillers Klassiker russische Söldner und moderne Technik vereint
Eine kühne Neuinszenierung von Friedrich von Schillers Wallenstein feiert Premiere – eine Verschmelzung von Theater und realer Forschung über russische Söldner
Regisseur Jan-Christoph Gockel hat das klassische Drama mit modernen investigativen Elementen verknüpft, darunter ein beeindruckendes technisches Hilfsmittel für den gelähmten Schauspieler Samuel Koch. Die Produktion umfasste zudem eine Lecture-Performance des russischen Künstlers Serge, der Verbindungen zwischen der Kriegsführung des 17. Jahrhunderts und den heutigen Wagner-Gruppe-Truppen in Russland erkundete.
Der Abend begann mit Serge – verbunden mit dem Moskauer Kunsttheater –, der in einer Lecture-Performance Jewgeni Prigoschin porträtierte, die Schlüsselfigur hinter den russischen Wagner-Söldnern. Mit einem Harry-Potter-„Riddikulus“-Zauber verwandelte er Angst in schwarzen Humor und zog Parallelen zwischen Kochen und Kampf. Später lasen Zuschauer:innen aus Okunevs Forschungen über Soldaten vor – eine Idee, inspiriert von Heiner Müllers Methoden.
Gockels Inszenierung sprengte traditionelle Grenzen, indem sie Schillers Text mit zeitgenössischen Konflikten in Russland verwob. Kochs technisches Hilfsmittel, die Einbindung des Publikums und die Echtzeit-Forschung schufen ein hybrides Erlebnis. Der vielschichtige Ansatz – von Küchenschlachten bis zur Söldnerpolitik in Russland – ließ keinen Zweifel an dem Anspruch, das Theater neu zu definieren.

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